Rezension: Bernie & Chet

Ein unwiderstehlicher Schnüffler auf vier Pfoten…

Eckdaten:
Autor: Spencer Quinn
Originaltitel: Dog on it
Verlag: Penhaligon (2011)
Teil einer Reihe? Nein
Preis: 8.99 €
Taschenbuch, 351 Seiten

Kurzeinblick

Bernie Little und sein Partner Chet sind die besten Privatdetektive der Stadt. Und das liegt vor allem an Chet, der immerhin beinahe mal ein Polizeihund geworden wäre. Zugegebenermaßen hat Chet all die typischen Schwächen eines Hundes: So verfügt er über einen unbezähmbaren Spieltrieb und ein äußerst lückenhaftes Erinnerungsvermögen. Doch das macht der smarte Vierbeiner mehr als wett mit seinem Jagdinstinkt und seiner untrüglichen Spürnase. Vor allem jedoch hat Chet ein großes, mutiges Herz, das ganz und gar für sein liebenswertes Herrchen Bernie schlägt – und für die hübsche Menschenfrau Suzie Sanchez, die nach Chets Ansicht das perfekte Weibchen für Bernie wäre. Aber was versteht ein Hund schon vom merkwürdigen Treiben der Menschen?

Inhalt:

Erster Satz:
Ich roch ihn – oder vielmehr seine Fahne – sogar noch bevor er die Tür aufmachte, aber mein Geruchssinn ist auch ziemlich gut, wahrscheinlich besser als Ihrer.

In dem Hundekrimi „Bernie & Chet“ erwartet uns eine Kriminalgeschichte ohne Vergleich. Der Protagonist: Chet, der Hund. Sein Partner: Sein Herrchen Bernie. Bernie, ein Detektiv mittleren Alters, und sein Hund Chet verbringen die meiste Zeit damit, Ehemänner (oder Frauen) zu beschatten um herauszufinden ob diese ihre Frau (oder Mann) betrügen. Als plötzlich jedoch ein Mädchen verschwindet und sich die Mutter der Vermissten an Bernie wendet, ahnt dieser nicht welche Folgen dieser Fall mit sich zieht. Sein aufgeweckter Hund Chet, aus dessen Sichtweise dieses Buch beschrieben wird, löst den Fall schneller als geahnt – Doch wie soll er sich Bernie mitteilen? Ein schöner, spannender Krimi beginnt, in dem Bernie versucht dem Ganzen auf die Spur zu kommen und Chet, dem der ganze Fall längst klar ist, versucht möglichst viele Hundespaghetti zu fressen…

Letzter Satz:
Ich stand auf, lief zum hinteren Zaun und sprang darüber, hinein in die Nacht.

Rezension:

Über mein erstes zugeschicktes Rezensionsexemplar habe ich mich sehr gefreut und begann auch gleich darin zu schmökern  Ich mag Hunde und da mir auch schon die Garfield-Filme gut gefallen haben (immerhin wird da auch alles aus der Sicht eines Tieres beschrieben), dachte ich mir schon, dass auch dieses Buch mir gefallen wird.

Die Geschichte beginnt relativ harmlos mit einem verschwundenem Teenager, der schnell wieder auftaucht. Als das Mädchen dann jedoch längere Zeit verschollen bleibt, interessiert Bernie sich doch mehr für den Fall als gewöhnlich und möchte wissen was sich dahinter verbirgt. Als er sich einzumischen beginnt und seiner Detektivarbeit nachgeht (die scheinbar nicht so gut ist, wenn man ihn so schnell dabei entlarvt) tauchen plötzlich geheimnisvolle Russen auf, die nicht nur die Reifen von Bernies Auto zerstechen, sondern auch Chet verletzen. Doch nicht nur das – Plötzlich ist Chet verschwunden und erlebt ein Abenteuer nach dem Nächsten: Zunächst, Gefangen genommen, soll er als Kampfhund erzogen werden – Dann fährt er als wilder Rocker-Hund durch die Wüste – Und letztlich landet er im Tierheim und wird fast ermordet. Chet erlebt einiges und vieles gefällt ihm gar nicht; was ihm jedoch gefällt ist die Frau, die ihn rettet und immer ein paar Hundeknochen im Auto hat. Natürlich endet die Geschichte gut und Bernie und Chet lösen den Fall doch noch – Wie nicht anders zu erwarten.

Quinns Schreibstil gefällt mir gut. Er schafft es den Charakter des Hundes realistisch und naturgetreu wieder zu geben – Immer wieder geriet ich so ins Lachen, kenne ich es doch von meinem Hund nicht anders. Die Gedankengänge des Hundes sind einzigartig.

“Hirngespinsten hinterherjagen – nie gemacht. Ich wusste nicht genau, was ein Hirngespinst war, aber es musste wohl ein ziemlich kleines Tier sein, weil ich noch nie eins gesehen hatte. Ich hätte furchtbar gern mal probiert, ob ich in der Lage wäre, eins zu fangen.” (S. 154)

Viele Kleinigkeiten die für Menschen alltäglich und ohne große Bedeutung sind, sind für einen Hund natürlich alles andere. Chet nimmt alles wortwörtlich und genau solche Gedanken machen diese Geschichte zu einem schönen Leseerlebnis.

Einen Hundekrimi kann man natürlich nicht mit einem Thriller oder ähnlichem Vergleichen – Die Geschichte ist, trotz ihrer „Leichtigkeit“, spannend und tut das was sie soll: Freude machen. Für jeden, der Hunde gerne hat und sich auf eine Geschichte einlassen möchte, die vor verrückten Ideen und Charme nur so sprüht, kann ich dieses Buch empfehlen. Danach wird jeder einen Hund mit anderen Augen sehen.

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Penhaligon-Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.